Den Begriff “diegetisch” kennen wahrscheinlich nur Leute, die in der Filmbranche tätig sind, aber du bist wahrscheinlich hier gelandet, weil du auch gerne wissen möchtest, was sich dahinter verbirgt.

Was sind diegetische Klänge?

In der Filmwelt wird die Geschichte des Films “Diegese” genannt. Daher ist alles, was in dieser Welt existiert, diegetisch und alles andere (reale) ist nicht-diegetisch. Ein diegetischer Ton ist jener Ton, der von einem Film ausgeht – Das sind zum Beispiel die Stimmen der Charaktere, Dialoge, einem internen Monolog oder Geräusche von Objekten. Nehmen wir an, ein Charakter geht eine belebte Straße mitten in der Stadt entlang, aber es gibt keine Geräusche. Keine Autogeräusche, keine Hupen, keine Leute, die sprechen. Solch eine Szene würde für den Zuschauer sehr seltsam und unauthentisch wirken. Aus diesem Grund gibt es diegetische Sounds. Sie dienen einem sehr wichtigen Zweck: Eine Szene und eine Geschichte realistischer aussehen zu lassen. Oft können wir die Quelle des Geräusche in der Szene nicht direkt sehen und es scheint, das diese von irgendwo außerhalb des Bildausschnittes herkommt. Ein Klang, der mit dem Zweck der Szene einhergeht, wird als diegetischer Klang bezeichnet.

Der Begriff leitet sich vom griechischen Wort “Diegesis” ab, was so viel wie “Erzählung” bedeutet. Kein Wunder, denn jeder Sound ist dazu da, der Geschichte eine bestimmte Information hinzuzufügen. Soundeffekte zum Beispiel spielen in Filmen und Serien, eine große Rolle. Sogar Soundeffekte wie Regen oder Wind gelten als diegetische Geräusche, da es sich um Geräusche handelt, die in einer Situation wie einem Sturm zu erwarten wären.

Wie kann man diegetische Töne von anderen Filmsounds unterscheiden?

Eine anderes gutes Beispiel eines diegetischem Klangs ist Musik, die aus einem Radio kommt, das im Hintergrund einer Szene zu spielen scheint. In Wirklichkeit ist es sehr wahrscheinlich, dass die Musik nicht gespielt wurde, während die Szene aufgenommen wurde. Normalerweise wird dies später während des Bearbeitungsprozesses hinzugefügt. Dennoch ist die Musik immernoch Teil dessen, was in der Szene passiert. Tatsächlich werden viele diegetische Klänge in einem Studio von Toningenieuren aufgenommen, um die Klänge noch klarer zu machen.

Zu unterscheiden ist diese diegetische Musik von Musik, die der Szene hinzugefügt wurde, den aber die Charaktere im Film selbst nicht hören können. Während beispielsweise die von den Charakteren gehörte Musik diegetisch ist, ist der Soundtrack eines Films ein nicht-diegetischer Klang.

Wenn du dir also das nächste Mal einen Film anschaust, achte auf alle Geräusche in der Umgebung. Du wirst erstaunt sein, wie viel du in nur einer Szene hören kannst.

 

Warum sind diegetische Klänge wichtig?

Im Allgemeinen besteht der Hauptunterschied darin, dass nicht-diegetische Geräusche die Sounds sind, die der Charakter nicht hören kann, was bedeutet, dass deren Ursprung nicht in der Szenenumgebung selbst liegt. Soundeffekte außerhalb der Filmwelt sind auch nicht-diegetische Geräusche, ebenso wie ein Voice-Over oder ein Erzähler, der die Geschichte erzählt. Natürlich fügen alle diese Elemente etwas Wichtiges zur Erzählung hinzu, stammen aber nicht aus der Welt des Films. Alle nicht-diegetischen Klänge werden in der Postproduktion von Redakteuren hinzugefügt.

Beispiele für diegetische Klänge

Wie wir jetzt bereits wissen, beziehen sich diegetische Sounds auf alle Geräusche aus der Umgebung der Szenen. Schau dir einmal das nachfolgende Beispiel an. Hier rettet Quick Silver die Mitglieder der X-Men. Allerdings läuft im Hintergrund das Lied „Time in a bottle“ von Jim Croce. Das liegt daran, dass Quicksilver sich das Lied mit seinen Kopfhörern anhört. Aufgrund dessen, dass der Charakter diese Musik (bewusst) hören kann, bezeichnen wir diese Musik also als diegtisch.

Ein weiteres sehr ähnliches Beispiel hören wir im Film „Karate Kid“ (2010). Denn die Songs „Bottom Apple Jeans“ und “Poker Face“ fangen an zu spielen, wenn das Mädchen die Musikanlage einschaltet.

Beispiele für nicht-diegetische Sounds

Nicht-diegetische Sounds hingegen beziehen sich auf all jene, die in der direkten Filmumgebung nicht existieren, wie zum Beispiel der Soundtrack der folgenden Szene aus dem Film “300”.

Kann man diegetische & nicht-diegetische Sounds kombinieren?

Natürlich können sowohl diegetische als auch nicht-diegetische Sounds im selben Projekt verwendet werden. Das wird dann als “transdiegetischer Sound” bezeichnet. Das macht man, um zwei Szenen miteinander zu verbinden und um saubere Übergänge zu schaffen. Als Beispiel hören wir, dass im Hintergrund ein Soundtrack abgespielt wird (nicht-diegetischer Sound) aber beim Übergang der Szene zu sehen ist, dass der Charakter im Film das Stück tatsächlich über Kopfhörer hört (diegetischer Sound). Diese Klangmischung nennen wir transdiegetisch.

Warum sind diegetische Sounds wichtig?

Mit diesen Klängen können Filmemacher, die Welten, die sie erschaffen, noch authentischer wirken lassen. Bei jedem erfolgreichen Film kann man erkennen das alle verwendeten Geräusche eine wichtige Rolle beim Geschichtenerzählen spielen. Stanley Kubrick, Woody Allen, Francis Ford Coppola, Quentin Tarantino sowie viele weitere Filmemacher wissen, wie wichtig Musik und Sounds sind, um nicht nur ihre Geschichten klarer erzählen zu können, sondern auch um die verschiedensten Emotionen beim Publikum hervorzurufen. Was wäre “Der Pate” ohne seinen fantastischen Soundtrack oder Star Wars ohne all die galaktischen Soundeffekte?

Man muss nicht zu den talentiertesten Filmemacher der Welt gehören, um die Wirkung der verwendeten Sounds zu verstehen. Jede Art von Film, Serie oder Video kann mit dem Hinzufügen der passenden Sounds pauschal immer davon profitieren – Ganz egal ob Musikstücke oder Soundeffekte. Vorallem dann, wenn die Sounds originell und von erstklassigen Künstlern produziert worden sind. Das sind zwei Qualitäten unserer Musik und Soundeffekte, die wir dir hier bei HookSounds bieten! Alle unsere GEMA freien Musik sowie Soundeffekte wurden von unseren professionellen Musikern im eigenen Haus produziert. Wenn du also an deinem nächsten Filmprojekt arbeitest, achte darauf, Sounds zu Verfügung zu haben, die du genauso effektiv einsetzen kannst, wie deine Bilder. Dein Publikum wird es dir danken.